Geführte Radtour - Zurück zur Natur
Die folgende Radtour wird von geschulten Mitgliedern des Vereins - Naturkundezentrum Spreeaue e.V. - mit Sitz in Dissen in den Monaten April, Mai, September, Oktober nur nach Anfrage durchgeführt.
Wir bitten um eine Spende in die Vereinskasse.
Anmeldung:
Gästeinfo Dissen
Tel.: 035606 / 429028
Email:
Eine Anmeldung mindestens 12 Werktage vor einem Terminwunsch ist notwendig und die Teilnehmerzahl sollte mind. 4 Personen betragen.
Allgemeine Hinweise:
Die Dauer der Strecke beträgt, inclusive Haltepunkte und Pausen, jeweils etwa 4 - 5 Stunden und sie ist insgesamt rund 40 km lang. Wegen der Länge und der stellenweise unwegsamen Geländeabschnitte sind die Touren für Kinder unter 10 Jahren und Personen mit Mobilitätseinschränkungen nicht geeignet.
Routenbeschreibung:
Startpunkt A. Die Tour - Zurück zur Natur - beginnt in Burg am Parkplatz neben dem Bismark-Turm. Es können jedoch auch andere Startpunkte und Verläufe individuell vereinbart werden. Ziel und Zwischenstation bleibt immer das Storchen- und Museumsdorf Dissen / Desno mit einer Rast im Cafe Liska auf dem Spreeauenhof.
Die schwarzen Kreise in der Routendarstellung markieren die Haltepunkte (HP) zwecks Begehung und Erläuterung interessanter und anschaulicher Highlights der Tour.
HP Spreewaldbahn:
Wir fahren vorbei am Bismarkturm in Richtung Norden entlang der ehemaligen Trasse der Spreewaldbahn.
An der ehemaligen Bahnstation Schmogrow erkunden wir die Historie der Stecke und erfahren warum nach ca. 70 Jahren der Betrieb des Strecke Cottbus Straupitz im Jahre 1970 endgültig eingestellt wurde.
HP Nordumfluter:
Weiter geht es zügig auf der "Deichautobahn" entlang der begradigten Spree in Richtung Peitz / Cottbus durch die Kulturlandschaft des Vorspreewaldes bis zur ersten Brücke (Burg - Schmogrow).
Leider ist am Flussbett kaum ein Tier zu entdecken, nur eine stark verarmte Vegetation ist erkennbar. Mit etwas Glück und mit Ferngläsern können wir uns mit einem Blick auf Reiher, Schwäne, Kiebitze, Seeadler, Fischadler....entschädigen.
HP Wehranlagen bei Schmogrow:
Das Flusskreuz und die Wehranlagen dienen hauptsächlich dem Hochwasserschutz. Sie verteilen und regulieren sowohl den Durchfluss im Spreewald-Kerngebiet als auch im Nordumfluter.
In jedem Abzweig bzw. Zufluss zur Hauptspree wurden in den letzten Jahren moderne Fischaufstiegsanlagen eingebaut, welche der Wiederherstellung der ökologischen Durchlässigkeit dienen.
HP westlich Fehrower Damm:
Nach etwa insgesamt 12 km beginnt an der Feldweg-Brücke ( Briesen / Schmogrow ) das Gebiet der Renaturierung mit der Rückverlegung des Hochwasserschutzdammes. Hier wird deutlich der Zustand vor und nach der Renaturierung sichtbar.
Alte Dammstrukturen wurden unterbrochen und neue unterschiedliche Flussarme wurden angelegt. Die damit verbundene weitläufige und abgestufte Vorlandabsenkung gewährleistet jetzt wieder regelmäßige Überflutungen und regte die Entstehung der für Bruchwälder typischen Vegetation an.
HP östlich Fehrower Damm:
Der Verlauf des neuen Hauptflussarms wurde künstlich geschaffen, indem der alte Flusslauf durch eine Überlaufschwelle, bis zum mittleren Wasserstand, abgesperrt wird. Mehrere Flussarme und Flutrinnen durchströmen jetzt wieder einen alten und einen teilweise neu entstandenen Auwald. Die weitläufige Flusswindung verlängert den Fluss und so verlangsamt sich die Hauptströmung auf natürliche weise ohne künstliche Querverbauung.
Die Windung endet mit einer fischdurchlässigen Sohlgleite und vereinigt sich mit dem alten beruhigten Fluss.
Auch an eine Kanugasse, welche parallel zur Sohlgleite in einer extra ausgebauten Rinne verläuft, wurde gedacht, um nicht nur die ökologische Durchlässigkeit sondern auch um gefahrlosen Wassersport zu fördern.
Diese Maßnahmen schufen unter anderem ein beruhigtes Laich- und Aufzuchtgewässer für vielfältige Fischarten sowie einen idealen Lebensraum und Rückzugsgebiet für den geschützten und recht scheuen Biber.
HP Spreeblick:
Wir erklimmen einen Hügel und haben einen weiten Blick auf einen mäanderförmigen Seitenarm der Spree außerhalb des südlichen Hochwasserdamms, welcher eine Grundwasseranhebung dieses Bereiches gewährleistet.
Durch die extensive Beweidung nur durch die Rinder erfolgt keine mehrmalige maschinelle Mahd im Jahr, was den wiesenbrütenden Vogelarten, z.B. dem seltenen Braunkelchen zu Gute kommt. Durch den Dung werden Insekten angezogen und bieten Vögeln, Fledermäusen und diversen Amphibien reichlich Nahrung.
HP Fehrower Schwelle:
Diese Querverbauung diente einst im begradigten Flussbett dem Rückhalt von Sedimentablagerungen und der Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit.
Hier endet der Ausläufer des in Jahrtausenden vom Fluss geschaffenen Schwemmsandfächers. Die Flussgrundlinie und der recht trockene Auwald direkt hinter dem Damm südlich von der Schwelle liegen daher immer noch deutlich höher als die umliegenden feuchten Wiesen.
Hier klären wir weiter warum der Fluss begradigt wurde und welche Pläne es schon vor Hundert Jahren zum Ausbau, Schiffbarmachung und der Regulierung der mittleren Spree im Lausitzer Kohlerevier gab.,
HP Dissen: Rundgang Spreeauenhof
Eine kleine Ausstellung in der Scheunendurchfahrt fasst die Maßnahmen der Renaturierung mittels Anschauungstafeln, typischen Landschaftsmodellen und Tiernachbildungen zusammen.
Eine Besonderheit im nördlichen Teil der Cottbuser Spree ist die Anlage von Fischaufzuchtteichen in der Flussaue.
Hier galt es einen naturschutzfachlichen Ausgleich für die Inanspruchnahme der Lakomaer Teiche durch das Bergbauunternehmen Vattenfall ( heute LEAG ) zu realisieren und entsprechende Ersatzlebensräume zu schaffen.
Nach dem Rundgang radeln wir vorbei an Storchennestern, durch Wiesen und Auwälder immer abseits vom Straßenverkehr zurück in Richtung Burg. Und noch eine kleine seltene Spezies erwartet uns unterwegs, in der sogenannten Großen Zosna bei Werben.
Lassen Sie sich überraschen.