Nachrichten aus der Spreeaue 2017

 

Februar 2017 - Der Elbebiber (Castor fiber fiber)


Mit der Renaturierung der Spreeaue haben sich viele Tierarten neu oder wieder eingefunden, die in den neuen Strukturen gute Lebensbedingungen vorfinden.


Eine Tierart, die sich in den letzten Jahren besonders auch in Brandenburg ausbreitet, ist der Elbebiber, eine Unterart des europäischen Bibers (Castor fiber). In Deutschland war der Biber bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts durch direkte Verfolgung und Lebensraumzerstörung flächendeckend ausgerottet. Lediglich an der Mittelelbe existierte noch ein isoliertes Vorkommen von ca. 200 Tieren.
Von dort aus breitete sich die inzwischen streng geschützte Art durch natürliche Wanderungen entlang der Wasserläufe immer weiter aus. Zudem wurden bereits seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gezielte Wiederansiedlungen in vielen Gebieten Deutschlands vorgenommen. Den jetzigen Bestand in Brandenburg schätzt man auf knapp 3000 Tiere.

In der Cottbuser Spreeaue ist der Biber seit einigen Jahren aktiv. Besonders die renaturierte Spree mit der großen Anzahl von Ufergehölzen bietet dem Biber reichlich Nahrung und Verstecke. In den letzten beiden Jahren hat seine Fraßtätigkeit allerdings deutlich zugenommen. Auf beiden Seiten der Spree und an den Nebengerinnen gibt es kaum einen Bestand von Ufergehölzen, der nicht betroffen ist. Sehr gern nehmen die Biber junge Weidenbestände an. In diesen werden meist mehrere benachbarte Stangen in kurzer Zeit abgenagt und ins Wasser gezogen. Daneben werden auch größere Bäume von ca. 10 – 25 cm Durchmesser gefällt, von denen dann die dünneren Äste einzeln abgenagt und abtransportiert werden.

 

Ganze Arbeit - die Stelle liegt im Teichgebiet
Meister Biber ist wohl letzte Nacht nicht ganz fertig geworden

 

An etlichen Stellen haben die Biber aber auch Bäume von deutlich mehr als 30 cm Durchmesser gefällt. Die gefällten Bäume werden entastet, die größeren Äste in Stücke zerlegt und zum Biberbau oder zu den Fraßplätzen transportiert.

 

Praktisch - hier kann der Biber die kleinen Äste gleich im Wasser abtransportieren
Der Biber als Brückenbauer

 

Oftmals findet man an den liegenden Stämmen dann großflächig abgenagte Flächen ohne Rinde. Die Rinde ist die Hauptnahrung der Biber im Winter. Ab und zu stehen am Ufer einzelne große, alte Laubbäume, bei denen nur die Rinde in Reichhöhe der Biber abgenagt wurde. Diese Bäume gehen dann natürlich ein und müssen gefällt werden.

 

Hierher kommt der Biber zum Fressen der Rinde solange diese noch grün ist
Am Waldrand im alten Auwaldbestand an der Fehrower Brücke

 

Bisher sind die Biber nicht durch die Bildung von Dämmen zum Anstauen des Gewässers aufgefallen. In der Spree haben sie das auch nicht nötig, da ihnen eine Wassertiefe von mindestens 50 cm ausreicht, um ungesehen ihre unter Wasser liegenden Eingänge zum Biberbau zu benutzen. Bei den Nebengerinnen könnten sie schon eher auf den Gedanken kommen.

 

Ich werde über das gesamte Jahr die Tätigkeit der Biber beobachten und an dieser Stelle darüber berichten. Zur Illustration des Bibertreibens habe ich einige Fotos beigefügt. Leider habe ich die Biber selber noch nicht vor die Linse bekommen. Da sie nachtaktiv sind, muss ich über eine andere Taktik nachdenken.

 

(Text und Bilder: Dietmar Haufe)

Gänsesäger
Höckerschwäne

29. Februar 2017 - Gänsesäger                                                                                    11. Januar 2017 - Höckerschwäne

 

 

Der Schnappschuss links oben zeigt einen Höhlenbrüter, den Gänsesäger. In unserem Gebiet kenne ich ihn nur als Wintergast. Allerdings gibt es einen Nachweis vom 21.04.98 im Teichgebiet Lakoma (existiert nicht mehr) durch Ralf Zech. Gänsesäger bevorzugen klare, auch schnell fließende Flüsse und Seen. Ihr hakenförmig gebogener Schnabel ist bestens zum Fang kleiner Fische geeignet.

In der Teichlandschaft brüten ständig mehrere Paare des Höckerschwans (rechts oben). Im Winter sind die Teiche ohne Wasser. So finden wir Schwäne in dieser Zeit auf der Spree, oft aber auch auf dem Hammergraben oder der Malxe.

 

Dietmar Haufe im Februar 2021