Luftbild LEAG -  Fischzucht im Renaturierungsgebiet
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Das Storchenjahr 2016

(Text: Dietmar Haufe, Kontakt: femarterr{ät}web.de)

 

12. Februar 2017

 

Rückblick auf das Storchenjahr 2016


Ein Hallo an die Dissener Storchenfreunde!
Die storchenfreie Zeit geht langsam zu Ende, also Zeit für uns, noch einmal auf das Storchenjahr 2016 in Dissen zurück zu blicken.
Im vergangenen Jahr haben 8 Paare Nester besetzt. Davon haben 7 Paare auch begonnen zu brüten.

Ein Paar, dasjenige auf dem Nest im Wiesenweg, kam ziemlich spät und baute dann auf dem leeren Stahlgerüst erst ein Nest auf. Damit war nach der ersten Maihälfte wohl keine Brut mehr zu erwarten.
In 4 Nestern wurde je ein Jungstorch flügge. Bis auf ein Nest, über das wir aber auch kaum Informationen außer dem Blick von der Straße haben, gab es bei diesen Bruten auch Abwürfe.
Das Nest beim Kindergarten blieb zum ersten Mal seit mindestens 17 Jahren leer. Möglicherweise hat das Versetzen des Nistmastes im Winter die ankommenden Störche irritiert.
Das Paar im Gartenweg 12a hat nachmehreren Kämpfen zu Brüten begonnen. Anfang Juni ist es dann plötzlich verschwunden – Ursache unbekannt. Unter dem Nest lagen Eischalen.
Die nächste Tragödie spielte sich beim Storchenpaar auf dem Nest Hauptstraße 54 ab. Kurz nach dem Schlüpfen des ersten Kükens wurde der Storch des Paares verendet auf einer Wiese gefunden.
Einige Tage danach hat die Störchin das Küken aus dem Nest geworfen und dann das Gelege verlassen.
Auf dem Nest im Tannenweg ist das Paar nach einem Abwurf zwar geblieben, hat aber keinen Bruterfolg gehabt.
Zwei der 8 Paare besetzten Nester die bisher noch nicht in Gebrauch waren. Wir hoffen, dass diese Paare 2017 wiederkommen.


 


13. Juni 2016

Zurück aus dem Urlaub – Schauen nach den Störchen
Gestern war Landpartie auch im Spreeauenhof. Bei mehreren Storchenführungen für unsere Gäste hatten wir Gelegenheit, mit einigen unserer Dissener „Storchenwirte“ zu reden. Außerdem konnten wir bewaffnet mit Fernglas und Spektiv etwas genauer, länger und intensiver nachschauen, wenn auch nur von unten. Aber Drohnen wollen wir nicht einsetzen.
Leider hören sich die Nachrichten aus der Dissener Storchenwelt nicht alle gut an.

Also von Nest zu Nest:

Döbbricker Straße 17:
Ein großer Lichtblick – 3 Junge im Nest. Zwei der Jungen sind etwa gleich groß und stehen gut beweglich im Nest. Dazwischen war ab und zu ein drittes zu sehen, kleiner und deswegen auch schwächer . Wir hoffen, das Kleine bekommt genügend Nahrung ab, um zu überleben. Beide Altstörche holen Nahrung, so dass das Nest immer wieder unbewacht blieb. In der Nähe kreiste ein Rotmilan.

Gartenweg 12:
Nach Auskunft von Peter Worrack wurde das Nest wurde von den Störchen verlassen, etwa seit dem 6. Juni. Unter dem Nest liegen Schalen von Storcheneiern. Über die Ursachen der Nestaufgabe ist nichts bekannt. Wir können nur spekulieren.

Hauptstraße 42:
Ein Altstorch ist immer sichtbar, meist sitzend, in den letzten Tagen aber auch oft stehend. Ich hatte gestern (12.06.) den Eindruck, dass der Altvogel füttert (Nahrung ins Nest würgt). Allerdings müssten zu diesem Zeitpunkt Junge sichtbar sein. Das war nicht der Fall.

Spreeweg 50:
Die unheilvolle Entwicklung des Vorjahres scheint sich zu wiederholen. Nach Auskunft des Storchenvaters Fritz Jurisch gab es in der vorigen Woche 3 Abwürfe innerhalb von 2 Tagen. Das ist durch Nahrungsknappheit allein nicht zu erklären. Das älteste vierte Junge ist sehr gut entwickelt und zumindest dieses scheint 2016 ein besseres Ende zu nehmen als sein Vorgänger des letzten Jahres.

Tannenweg 16:
Nach Auskunft von Andreas Worrack gab es bereits am 23. Mai einen Abwurf. Das Küken war etwa 2-3 Tage alt. Seither hat es den Anschein, dass die Altstörche brüten, was zeitlich nicht sein dürfte. Küken, geschweige denn junge Störche sind nicht zu beobachten. Das ist merkwürdig!
Bei unseren 3 Nestkontrollen am 12.06. sahen wir jeweils einen Altstorch sitzend und ansonsten keine weiteren Bewegungen.

Hauptstraße 54:
Am 20. Mai hatte ich berichtet, dass einer der Altstörche zu Tode gekommen ist und der andere das Nest verlassen hat. Inzwischen hat die Geschichte eine Fortsetzung gefunden. Der überlebende Altstorch ist das Weibchen. Dieses hat sich seither immer wieder mal auf dem Nest eingefunden. Etwa seit dem 7. oder 8. Juni stehen wieder 2 Störche auf dem Nest. Der Neue hat sich durch sein Verhalten eindeutig als Männchen ausgewiesen und trägt übrigens einen Ring. Wir können also versuchen, ihn zu identifizieren.

Nest auf stary lud:
Registriert wurde der Hinauswurf von 2 Eiern. Bei der Sichtkontrolle am 12. Juni hatte es den Anschein, dass die Störche noch brüten.

Nest am Wiesenweg:
Unsere Spätstarter haben nach Auskunft von A. Worrack etwa zu Pfingsten (15./16. Mai) mit dem Brüten begonnen. Also müsste zum Wochenende hin das erste Küken schlüpfen. Sie müssen sich auch beeilen.

 

26. Mai 2016

Der Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Allerdings gleich etwas heftig. Unsere Störche scheinen den starken Regen samt Sturm aber gut überstanden zu haben. Bei einer Sichtkontrolle von unten saß zumindest in jedem Nest ein Storch auf den Eiern oder den schon geschlüpften Küken. Tote Junge oder Abwürfe sind nicht bekannt.

Wir haben also gegenwärtig noch 7 besetzte Nester, in denen auch noch gebrütet wird und Nachwuchs zu erwarten ist.

 

20. Mai 2016

Vor 3 Tagen, am 17.05., wurde von Heike Noack auf der Wiese ihres Grundstückes ein toter Storch gefunden. Die Todesursache ist unbekannt. Ebenfalls unklar war bis heute, um welchen Storch es sich handelt. Inzwischen kennen wir die ganze, traurige Geschichte. Es handelt sich bei dem toten Storch um einen der Störche auf dem Nest Hauptstraße 54. Der andere Storch hat einen Tag danach das bereits geschlüpfte Küken aus dem Nest geworfen und das Nest verlassen. Zwei Eier liegen noch in dem leeren Nest.
Weitere Abwürfe kann es aber auch geben, wenn das Wetter weiter so warm und trocken bleibt.
Hoffentlich regnet es bald.

 

09. Mai 2016

Am 06. Mai gegen 20 Uhr ließ sich ein Storchenpaar auf dem Nistmast im Wiesenweg nieder, inzwischen das 8. Paar in Dissen. Seitdem tragen die Störche eifrig Nistmaterial ins Nest. Das ist auch unbedingt notwendig, da in der letzten Zeit das vorhandene Material von den Störchen der Nachbarschaft „stibitzt“ wurde. Auf der einen Seite befindet sich wenige Meter entfernt das Paar vom Nistmast in der Hauptstraße 54 und gegenüber die Störche vom Tannenweg.
Erstaunlicherweise verhalten sich diese beiden Paare friedlich und lassen die Neuen gewähren.
Da das neue Paar auch schnell kopuliert hat, scheint es, als würden sie noch brüten wollen. Das ist natürlich reichlich spät.

Foto D. Haufe
Foto D. Haufe

29. April 2016

Man sollte doch denken, dass nun gegen Ende April Ruhe in die Dissener Storchenwelt einkehrt ist und alle Paare mit dem Brüten beschäftigt sind. Aber weit gefehlt. In den letzten Tagen herrschte an einigen Stellen gehörige Aufregung. So gab es am 23. April (Samstag), nach Berichten von Fred Kaiser, einen Kampf auf dem nicht besetzten Nest beim Kindergarten. Dies ist wieder so eine Gelegenheit, wo man sich wünschen würde, unsere Störche wären voneinander zu unterscheiden. So aber bleibt als Beobachtung der Kampf von 3 Störchen. Wer gegen wen? Vielleicht war ja wieder das Paar vom Gartenweg zugange.

 

Auf jeden Fall konnte ich am folgenden Sonntag gegen 9:45 Uhr 2 Störche auf dem Dach des Museums beobachten. Ich war darüber sehr erfreut, denn in den letzten Jahren gab es gerade bei diesem Nest immer Kämpfe und dadurch manchmal keine erfolgreiche Brut mehr.

Foto D. Haufe
Foto D. Haufe

Leider wird es wohl auch in diesem Jahr so sein, denn schon eine Viertelstunde später wurden beide Störche wieder vertrieben. Aber dieses Mal konnte ich, mit dem Fernglas bewaffnet in der Nähe des Nistmastes im Spreeweg stehend, die Entwicklung des Geschehens verfolgen. Gerade noch klapperte es über mir, da erhob sich auch schon der männliche Storch in die Luft und flog flach über die Dächer streichend auf das Nest des Museums. Als ich 5 Minuten später vor dem Museum stand, war schon alles vorbei. Die beiden Störche waren geflüchtet und Fritz Jurischs Storch flog zurück auf sein Nest am Spreeweg.

 

Aber wieder einen Tag später, am Montag, erhielt ich die freudige Nachricht, dass sich ein Storchenpaar auf dem Mast bei der Mittelaltersiedlung Stary lud eingefunden hat. Am 28. April waren beide immer noch auf dem Nest . Ich gehe also davon aus, dass dieses Paar bleiben wird, zumal sie auf diesem Nest scheinbar nicht attackiert werden. Übrigens ist die Nisthilfe auf diesem Nest von unserer Mitarbeiterin Elke Schmett mit der Hand geflochten worden. Offensichtlich hat die Qualität der Arbeit die Störche überzeugt.

Foto D. Haufe
Foto D. Haufe

Für mich hat sich auch das Rätsel gelöst, warum gerade beim Nest auf dem Museum jedes Jahr Kämpfe zu beobachten waren. Von Nest am Spreeweg ist das Museumsnest gut von den Störchen einsehbar. Und Fritz Jurischs Storch ist für seine Aggressivität in der Umgebung seines Nestes bekannt. Das Storchenpaar, das nun so lange umhergeschubst wurde, hat zum guten Ende nun auch sein Nest gefunden. Allerdings steht ihm der nächste Krawall schon bevor. Der Trubel beim Mittelalterfest auf dem Gelände von Stary lud und davor wird jedenfalls eine echt Bewährungsprobe für die beiden Störche.

17. April 2016

In die Dissener Storchenwelt ist seit Tagen richtig Bewegung gekommen.

So versuchten mehrmals seit der zweiten Aprilwoche Störche die leere Nisthilfe bei Familie Noack zu besetzen. Sie wurden aber jedes Mal von dem Nachbarstorch (Hauptstraße 42) vertrieben.

Am 16. April versuchten scheinbar mehrere Einzelstörche sich auf die bewohnten Nester im Tannenweg und in der Hauptstraße 42 zu stellen. Sie wurden aber von den Inhabern und in einem Fall auch von dem Nachbarstorch in der Hauptstraße 54 vertrieben.

Auch auf dem freien Nest auf dem Heimatmuseum Dissen wurde einer dieser einzelnen Störche gesichtet, der aber wohl auch nicht bleibt.

Am Vormittag des 17. April gab es andauernde Kämpfe um das Nest im Gartenweg mit dem Storchenpaar, das dort schon seit dem 7. April nistet. Der Grundstückbesitzer glaubt, dass die zuletzt gekommenen Störche "seine" Störche sind, also die in den letzten Jahren dort nistende Störche. Sie sind immer später als die anderen erschienen. Nach seiner Meinung sind die anderen eigentlich auf dem Nest beim Kindergarten zu Hause. Dort wurde aber der Nistmast versetzt und wohl deshalb nicht angenommen. Es wird spannend sein, zu beobachten, ob und wo sich dieses Storchenpaar in Dissen niederlässt.

Foto D. Haufe
Foto D. Haufe

2. April 2016

Der erste Dissener Storch ist angekommen. Beim Storchenvater Fritz Jurisch lässt er sofort nach seiner Ankunft um 12:30 Uhr sein Klappern auf dem Nest am Bienenhaus hören. Offensichtlich ist er froh, es endlich geschafft zu haben. Kurz danach fängt er an, sein Nest aufzuräumen und mit neuen Zweigen herzurichten.