Luftbild LEAG -  Fischzucht im Renaturierungsgebiet
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Die Nahrung der Störche

 

(Text: Dietmar Haufe, Kontakt: femarterr{ät}web.de)

 

Unser Weißstorch ist ein Nahrungsopportunist, das heißt, dass er die Beute frisst, die er am einfachsten und reichlich bekommen kann. Wenn er in den Gebieten der Sahelzone im Winterquartier also Heuschreckenschwärme um sich hat, so frisst er eben tagelang hauptsächlich Heuschrecken.
Ansonsten frisst der Weißstorch einfach alles, was er mit seinem langen Schnabel packen und dann auch verschlucken kann. Von Kleintieren ab 1 cm Länge bis zur Maulwurfsgröße ist da alles drin.

Das typische Bild der nahrungssuchenden Störche ist das langsame Schreiten mit nach unten weisendem Kopf über Wiesen, Weiden, frisch gepflügte Äcker, gern hinter Mähmaschinen oder dem Traktor.
Dabei suchen sie die Bodenoberfläche nach Fressbarem ab. Sie stochern mit dem Schnabel, rennen auch mal schnell einige Schritte einer aufgescheuchten Maus hinterher oder stehen auch lauernd auf einer Stelle.

 

Entsprechend vielseitig ist dann auch ihr Nahrungsspektrum. Regenwürmer, Insekten und deren Larven, Kleinsäuger (wie z.B. Mäuse), Frösche und Kröten, Eidechsen, sogar Schlangen gehören zum normalen Speiseplan. Auch Aas wird genommen.

Ein ausgewachsener Storch muss pro Tag zwischen 500 und 700 g Nahrung zu sich nehmen. Das sind z.B. 16 Mäuse oder mindestens 500 Regenwürmer. Ein Jungstorch braucht für eine große Zeitspanne in seiner Entwicklung ca. 1600 g Nahrung pro Tag. Für eine Familie mit zwei Jungstörchen kommen so mal locker 4 bis 4,5 kg Nahrung pro Tag zusammen. Das wären dann z.B. ca. 4500 Regenwürmer oder 150 Mäuse.

 

Für diese Menge müssen die Altstörche lange sammeln. Da ist es von großem Vorteil, wenn ihre Nahrungsquelle sich in der Nähe des Nestes befindet. In unserer meist intensiv und vielseitig genutzten Landschaft fällt es den Störchen schwer, mehr als zwei Junge groß zu bekommen. Wird die Nahrung zu knapp, so verhungern die schwächsten Jungstörche. Oft werden sie schon vorher von den Altstörchen aus dem Nest geworfen (Abwürfe).

So entscheidet zuerst die Nahrungssituation über das Wohl oder Wehe unserer Störche.