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Das Storchenjahr 2023

19. Februar 2024 ( Autor: Dietmar Haufe )

Das Jahr 2023 war für die Dissener Storchenwelt ein insgesamt erfolgreiches Jahr.

Am 18. März kamen die ersten beiden Störche an und ließen sich auf Nest Henry und Nest Fritz nieder.

Von da an ging es zügig weiter.  Ende März waren 5 Nester komplett besetzt und bis Mitte April folgten weitere 6 Nester. Anfang Mai kam noch ein weiteres Nest hinzu.

Damit war die Zahl von 12 Paaren erreicht, deutlich mehr als in den letzten 20 Jahren. Der Durchschnitt dieser letzten Jahre betrug 8 besetzte Nester. Davor wurde die Zahl 12 einmal im Jahr 2000 und im Jahr 2001 sogar mit 13 Paaren erreicht.

Von den 12 Nestern 2023 sind 4 neu bzw. erstmalig besetzt.

Konkret die Nisthilfen an der Schmiede, am Parkplatz der neuen Feuerwehr, auf der Wiese gegenüber von Nest Andreas (Tannenweg) und das Nest Trixi bei Fam. Peter Worrack im Gartenweg.

 

Der Bruterfolg entsprach nicht ganz diesen guten Voraussetzungen. Insgesamt wurden auf den Nestern

19 Störche flügge. Das ist bemerkenswert, vor allem weil 5 Nester ohne Nachwuchs blieben.

Die Ursachen dafür sind unterschiedlich:

Auf 2 Nestern waren wahrscheinlich unerfahrene Jungstörche aktiv, die erstmal „geübt“ haben. Vielleicht sind sie 2024 wieder dabei und machen es dann „richtig“.

Das Storchenpaar beim Spreeauenhof wurde Anfang Mai mehrere Tage lang immer wieder von einer Bande von Jungstörchen angegriffen. Am 5. Mai verließ das Paar nach stundenlangen Kämpfen das Nest. Bei diesen Kämpfen wurde das Gelege zerstört.

Das Nest auf dem Scheunendach auf dem Grundstück Hauptstraße 42 wird schon seit mindestens 7 Jahren immer im Juni von einem Tag auf den anderen „geleert“. Wahrscheinlich sind hier Beutegreifer, z.B. Marder oder Waschbären im Gange.

Für den Misserfolg bei Nest Trixi habe ich keine Hinweise auf die mögliche Ursache. Auch hier hoffen wir auf eine Rückkehr des Paares in 2024.

 

Den „Nullrunden“ auf 5 Nestern stehen aber 7 Nester mit guten und sehr guten Bruterfolgen gegenüber. Auf 5 davon wurden3 Junge flügge und auf den beiden anderen je 2 Junge flügge.

Im Einzelnen:

Je 3 im Nest Henry, Nest stary lud, Nest Parkplatz FFW, Nest Frank und Nest Tobias

Je 2 im Nest Peter und Nest Andreas.

 

Zusammenfassung.

Erstmals seit über 20 Jahren 12 mit Paaren besetzte Nester. Insgesamt 19 flügge Junge.

4 neu bzw. erstmalig besetzte Nester

7 Nester mit guten und sehr guten Bruterfolgen; 5 Nester ohne Bruterfolg

 

 

01_18.04.23 Nester auf und vor Borkoiskis Scheune
02_Altstörche auf dem Nestz am Spreeauenhof
07_Neu besetzt -das alte Nest an der Schmiede
03_Attacke gegen die Nestbesitzer
05_eine Bande von Jungstörchen
06_Nest am Spreeauenhof - Angriff der Jungstörche

Unsere Störche sind Wildtiere, auch wenn sie mitten unter uns leben. Wir beobachten sie, aber wir greifen nicht ein.  Sehr oft ist die Nahrung zu knapp. Sie reicht nicht für alle. Dann gibt es Abwürfe. Das Schwächste oder die Schwächsten werden vom Nest geworfen. Hitze, Starkregen, Kälte, Stürme oder große Trockenheit setzen ihnen zu. 

Unsere Störche sind Ostzieher. Sie ziehen über die Türkei nach Afrika und zurück. Dabei haben sie viele Gefahren zu überwinden. In diesem Jahr überfliegen sie etliche Kriegsgebiete. In vielen Ländern werden sie gejagt. Der Klimawandel bereitet ihnen zusätzlich sowohl bei uns in Deutschland wie auch in Afrika und auf dem Zug immer größere Probleme.

Es ist also nicht selbstverständlich, dass unsere Störche uns wieder erreichen. Wir würden sie auch nicht wirklich erkennen. Für das menschliche Auge sieht ein Storch wie der andere aus.

Aber wir hoffen, dass die Störche wiederkommen. Und wir hoffen, dass es unsere Störche sind.

Also, auf ein gutes Storchenjahr 2024